Luxusvilla in Dahlem
Kauf & Preis
Juli 2020 kauften Jens Spahn und sein Ehemann Daniel Funke eine Villa in Berlin-Dahlem für 4,125 Mio. € (amtlich bestätigter Kaufpreis).
Finanzierung – wer gab das Geld?
Sparkasse Westmünsterland (Spahns Heimat-Sparkasse, in deren Verwaltungsrat Spahn bis 2015 saß) stellte wesentliche Kredite bereit; Recherchen sprechen von nahezu Vollfinanzierung. Zusätzlich existierte eine Grundschuld in Millionenhöhe.
Geplant war zeitweise ein weiteres Darlehen der Raiffeisenbank Attersee-Süd (Österreich). 14. August 2020 wurde dem Amtsgericht eine entsprechende Urkunde übersandt; am 17. August zog das Notariat den Antrag zurück – kurz nach ersten Medienberichten. Spahns Umfeld erklärte später, man habe sich vor Veröffentlichung gegen das Attersee-Darlehen entschieden.
Neben der Sparkasse taucht ein kleineres Darlehen der Provinzial-Versicherung (ca. 313.000 €) in den Unterlagen auf.
Verkauf
Februar 2023 wurde die Villa für rund 5,3 Mio. € wieder verkauft; Spahn sprach von einem Haus, das „nie ein Rückzugsort“ wurde. Berichte rechnen – inkl. Nebenkosten/Renovierung – mit einem Verlust gegenüber den Gesamtaufwendungen.
Verbindungen & offene Fragen
Nähe zur Sparkasse: Die gleiche Sparkasse, bei der Spahn zuvor im Verwaltungsrat saß, finanzierte maßgeblich den Kauf – ein politisch heikler Interessenkonflikt, auch wenn formal zulässig.
Attersee-Bank & Vermögensstory: Medienberichte widersprachen sich zu einer angeblichen Erbschaft; belegt bleibt, dass bei der Raiffeisenbank Attersee-Süd ein „größeres Vermögen“ Funkes verwaltet worden sein soll, das später als Sicherheit diente. Die genaue Herkunft dieses Vermögens blieb ungeklärt.
Burda-Bezug: Parallel zur Villen-Debatte stand Hubert Burda Media (Arbeitgeber von Daniel Funke) wegen FFP2-Lieferungen an Spahns Ministerium im Fokus – laut Darstellung ohne Funke-Beteiligung, politisch dennoch brisant.
Kontext & Wahrnehmung
Der Versuch, den Kaufpreis zunächst juristisch unter Verschluss zu halten, scheiterte; Gerichte erlaubten die Nennung der Summe. Das nährte den Eindruck einer Intransparenz inmitten der Pandemie.
Psychogramm (ohne Küchenpsychologie)
Signalwirkung: Mitten in der größten Gesundheitskrise kauft der zuständige Minister eine Luxusvilla – finanziert über günstige Zugänge zu einer Hausbank, mit der er zuvor verbandelt war, flankiert von unklaren Österreich-Verbindungen.
Botschaft an die Öffentlichkeit: Wer Zugang hat, kann große Hebel bewegen; wer ihn nicht hat, zahlt. Das beschädigt Vertrauen – nicht wegen eines Verbots, sondern wegen Haltung.
Kernaussage
Es geht nicht darum, ob ein Minister privat kaufen darf. Es geht darum, wie: über Netzwerke, Intransparenz und Verflechtungen, die für Normalbürger unerreichbar sind. Genau deshalb ist diese Villa politisch – nicht privat.
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