Politas – Jens Spahns Lobbykonomisches Netzwerk
Ursprung & Struktur
2006 gründete Jens Spahn gemeinsam mit seinem Büroleiter Markus Jasper und dem Lobbyberater Max Müller eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Diese war das juristische Dach für die Agentur Politas – eine Lobby- und Beratungsfirma, aktiv im Medizin- und Pharmasektor. Spahn hielt laut Dokumenten bis Mai 2010 ca. 25 % Anteile, im Hintergrund.
Branche, nicht Namen
Kunde war: überwiegend Pharma- und Medizinunternehmen – eindeutige Interessenslage gesehen Spahns zugleich im Gesundheitsausschuss des Bundestags. Namen wurden nicht genannt, weder öffentlich noch aus der GbR-Struktur zu erschließen. Spahn gab an, die Beratung habe auch andere Branchen und europapolitische Themen mitgefasst – ohne Beleg.
Umsatz & Brisanz
Betrachtet man Max Müllers Aussage, waren Umsätze der Agentur gering – unter 100.000 € über vier Jahre. Trotzdem: die Kombination aus Mandat im Gesundheitsausschuss und Lobbymandat war ein politisches Risiko – intransparent und symptomatisch.
Ende im Zweifel, nicht in Klarheit
Mai 2010 gab Spahn seine Anteile ab – offiziell, um den Eindruck eines Interessenkonflikts zu vermeiden. Aber: Kunden, Einnahmen, Verträge – alles blieb im Dunkeln. Die Aufdeckung beschränkte sich auf redaktionelle Kritik, etwa durch Focus, Spiegel, LobbyControl. Öffentlichkeit blieb im Nebel.
Psychogramm
Das Netzwerk war klar strukturiert: Spahn positionierte sich in Machtzentren (Gesundheitsausschuss), gleichzeitig am politisch lukrativen Rand. Die GbR als Tarnkonstruktion – niemand sieht die Verbindungen. Kein Ausschluss, sondern passive Ausblendung.
Die Baustelle „Politas-Kunden“ bleibt bis heute offen: Wer hat eigentlich gezahlt – und für welchen Einfluss?
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